Weltkulturerbe im Portugal-Lexikon

In Portugal wurde eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten in die Liste des Weltkulturerbes durch die UNESCO aufgenommen. Auf den Inselgruppen der Azoren wurde das Stadtzentrum von Angra do Heroismo auf der Insel Terceira 1983 in die Liste aufgenommen. Die Universitätsstadt wurde zum Weltkulturerbe erklärt. Ebenfalls 1983 wurde der Turm von Belem in die Liste aufgenommen. Er wurde im Auftrag von König Manuel dem ersten im Jahre 1515 gebaut und im Jahre 1521, auch das Todesjahr von König Manuel dem ersten, fertiggestellt. Der Turm überstand das Erdbeben von Lissabon am 1.11.1775 fast unversehrt, obwohl Lissabon fast komplett zerstört wurde. Das Erdbeben forderte tausende Opfer und wird als eine der schlimmsten Naturkatastrophen Europas gewertet. Das an der Tejomündung gelegene Bauwerk, im manuelinischen Stil, befindet sich neben dem Mosteiro dos Jeronimos (Hieronymus-Kloster). Es stellt seither die Glanzzeit des portugiesischen See- und Handelsimperium dar. Auf das Meer blickt als Schutzsymbol der Seefahrer eine Statue Unseren lieben Frau der sicheren Heimkehrer. Als erste plastische Darstellung ist auf der Nordwestseite des Torre de Belem ein Nashornkopf dargestellt. Dabei ist ein Panzernashorn dargestellt, welches Alfonso de Albuquerque im Jahre 1515 von einer Indienreise mitbrachte. Albrecht Dürer nahm dies als Vorlage für seinen Holzzuschnitt „Rhinozeros“. Der Turm erhält durch seinen Ausschmückungen mit Schnurreliefen, durchbrochenen Balkonen, maurischen Ausgucken und den schildförmigen Zinnen seinen eigenen Charme. Bis ins 19. Jahrhundert diente der Turm als Waffenlager und als Gefängnis. Die obere Etage, die in ca. 35 m Höhe liegt, kann gegen eine Gebühr von ca. 3 Euro als Aussichtsplattform genutzt werden. Eines der berühmtesten und ältesten Klöster Mosteiro de Alcobaca liegt in Alcobaca. Zwischen 1178 und 1222 wurde das kreuzförmige Kloster erbaut. Eines der größten Grabmale von Portugal wird hier beherbergt. Die Anlage wurde im Jahre 1154 von dem damaligen König Alfonso Henriques seinen Glaubensbruder Bernhard von Clairvaux übergeben. Es wurde in die Liste des Weltkulturerbes 1989 aufgenommen. 10 km nördlich der Hauptstadt Lissabon liegt die Kleinstadt Batalha mit ca. 7500 Einwohnern. Bekannt wurde die Stadt durch das Kloster Mosteiro de Santa Maria da Vitoria, welches im Jahre 1983 zum Weltkulturerbe durch die UNESCO erklärt wurde. Das Dominikaner Kloster stammt aus dem 14 bis 16 Jahrhundert und wurde zum Dank für den Sieg Portugals errichtet. Laut Übertragungen wurde der Jungfrau Maria am 14. August 1385 von Joao dem Ersten versprochen, ein Kloster zu errichten, unter der Bedingung den portugiesischen Streitmächten bei dem Kampf mit den zahlenmäßig überlegenen Kastillen bei zu stehen. Vor dem Kloster wurde eine Statue zum Gedenken des siegreichen Nuno Alvares Pereira errichtet. Ein weiteres weltkulturerbe der UNESCO ist das historische Zentrum von Porto. Die Stadt gilt durch den Bau von Museen, Universitäten, Akademien, Theatern uvm. als kulturelles wie auch wissenschaftliches Zentrum. Jedoch konnte die Stadt durch den jedermann bekannten Portwein internationales Aufsehen erregen. In Porto wurden sehr viele Barockkirchen gebaut, die für jeden frei zugänglich sind. Die Altstadt wurde im Jahre 1996 durch seine terrassenartige Struktur, seinen engen Gassen und seiner Bebauung zum Weltkulturerbe durch die UNESO erklärt. Der Sitz eines portugiesischen Erzbischofs ist die Stadt Evora. Die Stadt liegt in der Region Alentejo und gehört zum gleichnamigen Distrikt. Etwa 40.000 Menschen leben in der Stadt. Das alte Stadtzentrum wurde 1986 durch die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Evora wurde wahrscheinlich während der Römischen Besiedlung errichtet. Der Diana Tempel zeigt heute noch die gut erhaltenen römischen Säulen. Die Stadt wird 715 von den Mauren erobert, die in Evora eine Burganlage und eine Moschee bauen. 1165 wird mit Hilfe des Ritterordens von Avis die Stadt zurück erobert und die Mauren endgültig vertrieben. Der Ritterorden ließ sich in der Stadt nieder und baute rundum eine Mauer die heute teilweise noch gut erhalten ist. Die portugiesischen Könige ließen sich seit dem 12. Jahrhundert in Evora wählen. Im 16. Jahrhundert wird dort die Jesuiten - Universität gegründet. Die Bedeutung von Evora, geht nach der Schließung der Jesuiten - Universität endgültig verloren. Mehrere Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt den Touristen. Reste des Diana Tempels sind teilweise noch gut erhalten. Die Kathedrale Se, die wiedereröffnete Universität sowie das Stadtzentrum bieten kulturelle Abwechslung. Am Fluss Ribeira liegt die größte Megalithanlage von Portugal, die sogenannte Anta Grande do Zambujeiro. Megalithen bedeutete soviel, wie das große Steinblöcke oder Bausteine für Grab- oder Kultstätten verwendet wurden. In der ganzen Welt verteilt sind die Megalithen zu sehen. Der gleichnamige Kreis hat eine Fläche von circa 1310 km² und bietet rund 57000 Menschen ein Zuhause. 19 Gemeinden bilden den Distrikt Evora.

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